Laborgläser sind unverzichtbare Utensilien in jedem Labor, egal ob im Bereich Chemie, Biologie, oder im Schullabor. Damit sie optimal funktionieren und langlebig bleiben, ist die richtige Pflege und Reinigung unerlässlich. Aus diesem Grund ist Laborglas so beschaffen, dass es einfach und schnell gereinigt werden kann. Laborgläser bestehen aus glattem porenfreiem Glas, an deren Oberflächen sich nur schwer Schmutz absetzten kann. Durch die Durchsichtigkeit kann außerdem jede Verunreinigung sofort erkannt und beseitigt werden. Entscheidend ist die richtige Art der Reinigung, sowie die richtigen Utensilien auszuwählen. Hier erfahren Sie alles, was sie über die richtige Pflege und Reinigung von Laborgläsern wissen müssen.
Richtige Reinigung
Besonders im professionellen Bereich ist eine gründliche und fachgerechte Reinigung der Laborgläser unabdingbar. Hierbei sind viele Dinge zu beachten. Mittlerweile finden sich Reagenzgläser und Co. aber auch im Haushalt, in der Gastronomie oder als Deko- oder Aufbewahrungselemente in vielen Bereichen. Bei einer Verwendung außerhalb des Labors muss selbstverständlich weniger gründlich und vorsichtig vorgegangen werden, dafür müssen die Gläser schön glänzen. Übrigens empfehlen wir neue Laborgläser vor dem ersten Gebrauch immer einmal zu reinigen, da bei der Lagerung und dem Transport, zum Beispiel durch die Verpackung, Verunreinigungen entstehen können.
Reinigung außerhalb des Labors
Wenn Sie Laborgläser, wie Reagenzgläser, Bechergläser oder Petrischalen für dekorative Zwecke im Haushalt verwenden, reicht es oft, sie mit warmem Wasser auszuspülen. Um störende Kalkflecken zu entfernen, eignet sich ein sanftes Spülmittel oder Glasreiniger. Damit die Außenseite wieder klar und glänzend wird empfehlen wir ein weiches Microfasertuch, welches die Oberfläche nicht verkratzt. Falls Sie noch Ideen für die Verwendung von Laborgläsern im Alltag brauchen, schauen Sie sich doch diesen Blogbeitrag einmal an.
Reinigung im Labor
Im Labor jedoch spricht man nicht nur von Reinigung, sondern von Laborglasaufbereitung. Es gilt, die Gläser nicht nur zu reinigen, sondern sie zum Beispiel vor Glaskorrosion zu schützen, das heißt einer strukturellen Veränderung der Glasoberfläche. Diese verkürzt nicht nur die Lebensdauer der Gläser, sondern trägt durch Farbabtrag der Skalierung auch zum Verlust der Genauigkeit von Messzylindern und Laborgläsern bei und kann somit sogar Analyseergebnisse verfälschen.
Zur fachgerechten Reinigung von Erlenmeyerkolben und Co. gehört vor allem die Auswahl des richtigen Reinigungsmittels. Um dieses bestimmen zu können, muss man zuerst die Art der Verschmutzung feststellen. Im Labor wird hier zwischen drei Schmutzarten unterschieden: organischen Stoffen, anorganischen Stoffen und mikrobiologischen Stoffen. Für die Entfernung von organischen Stoffen wie Peptiden, Fetten oder Harzen eignen sich alkalische bis hochalkalische Reinigungsmittel. Verschmutzungen mit anorganischen Stoffen wie Carbonaten, Salzen und Metalloxiden lösen sich durch Säuren sehr gut. Mikrobiologische Stoffe lassen sich am besten mit alkalischen Reinigungsmitteln und Aktivchlor entfernen. Neben der Wahl des richtigen Spülmittels ist auch die Art der Reinigung entscheidend für den Erhalt aller Glaswaren.
Manuell oder maschinell
Viele Laborgläser sind spülmaschinenfest, deshalb erscheint die maschinelle Reinigung auf den ersten Blick die einfachste Lösung zu sein und dies ist auch in manchen Fällen so. Beispielsweise spart die maschinelle Reinigung im Labor nicht nur Zeit, sondern sie verhindert auch Glasbruch und setzt das Personal weniger Belastungen, wie Hautirritationen und Kontaminationsgefahr, aus. Im Haushalt sparen Sie mit der Spülmaschine vor allem Zeit und Wasser. Egal in welchem Anwendungsbereich können wir Ihnen zur Reinigung von Reagenzgläsern Reagenzglasbürsten in verschiedenen Längen und Breiten empfehlen. Allgemein eignen sich Bürsten und Putz Schwämme sehr gut zur Glasreinigung. Achten Sie bei der Verwendung einer Bürste darauf, dass Drahteile das Glas nicht beschädigen. Vorteile der manuellen Reinigung sind, dass Verschmutzungen gezielt behandelt werden können und Reinigungsmittel in der Art und Menge je nach Verschmutzung variiert werden können. Im Labor sollten bei der manuellen Reinigung unbedingt Handschuhe und gegebenenfalls eine Schutzbrille getragen werden.
Extra Tipp: Falls Sie Permanent Marker zum Beschriften Ihrer Gläser verwenden, wählen Sie die Farben Blau oder Grün. Diese lassen sich in der Maschine leichter entfernen als zum Beispiel Schwarz.
Aufbewahrung und Pflege
Zur richtigen Reinigung und Pflege von Laborgläsern gehört nicht nur der Waschvorgang, sondern auch die Trocknung und die Aufbewahrung. Auch diese beiden Punkte unterscheiden sich bei je nach Verwendungszweck der Gläser leicht.
Trocknen
Die Spülmaschine wäscht die Glaswaren so heiß, dass sie nach dem Waschgang so gut wie trocken sind. Je nach Verwendung können Bechergläser und Co. noch mit einem feinen Microfasertuch poliert werden, um Kalkflecken und Schlieren zu entfernen. Nach der manuellen Reinigung stellen Sie die Gläser am besten kopfüber auf einer Trockenablage ab. Dadurch trocknen sie schnell und gut, hinterlassen allerdings Wasserflecken und Schlieren. Die Gläser sollten deshalb auf jeden Fall noch einmal mit einem Tuch abgerieben oder poliert werden.
Aufbewahrung
Nach der Reinigung empfiehlt sich für Laborgläser eine Aufbewahrung in geschlossenen Schränken oder Schubfächern, um sie vor Staub, Schmutz und Fetten zu schützen. Dabei sollte eine Reibung zwischen den Gläsern unbedingt vermieden werden, um Oberflächenschäden vorzubeugen. In Labors werden die Gläser meist in den Schränken eingeschlossen. Wenn Sie einen Trockenschrank verwenden, sollte dieser mindestens 100°C haben.
Auch im Haushalt sollten Sie Ihre Laborgläser am besten in einem geschlossenen Schrank aufbewahren, um Verschmutzungen zu vermeiden. Hier sind äußere Schäden zwar ärgerlich, jedoch seltener, da das Borosilikatglas sehr stabil und bei der Verwendung im Haushalt weniger gefährdet ist.
Entsorgung
Laborgläser dürfen nicht im normalen Altglas entsorgt werden. Das sehr viel stabilere Borosilikatglas 3.3 hat einen höheren Schmelzpunkt als das `normale Glas´ (Kalk-Soda-Glas) und würde beim Einschmelzen Probleme machen. Sie können Laborgläser zu Hause ganz einfach im Hausmüll entsorgen. Bei der Entsorgung von Laborgläsern die im Labor benutzt wurden, müssen diese, je nach Kontamination, ordnungsgemäß entsprechend der geltenden Richtlinien entsorgt werden.
Fazit
Die richtige Pflege und Reinigung von Laborgläsern sind entscheidend, um ihre Funktionalität und Lebensdauer zu erhalten. Durch regelmäßige Reinigung und sorgfältige Pflege können Sie Verunreinigungen vermeiden und die Genauigkeit Ihrer Experimente sicherstellen, oder sich an ihren anderen Verwendungszwecken erfreuen. Wir hoffen, dieser Beitrag zur richtigen Pflege und Reinigung von Laborgläsern war hilfreich und wünschen Ihnen ein erfolgreiches Experimentieren. Falls Sie nicht beruflich mit Laborgläsern arbeiten, schauen Sie sich doch einmal diese fünf Experimente für Kinder an.